Ego-State-Therapie Institut Rheinland

Elfie Cronauer und Susanne Leutner Diplom-Psychologinnen

Freundliche Wildblumenwiese mit Mohnblüten
Ego-State-Therapie (EST)
Die Ego-State-Therapie (EST) ist ein psychotherapeutisches Behandlungsverfahren, das in den siebziger Jahren in USA von John und Helen Watkins entwickelt wurde und sich in den letzten Jahren weit verbreitet hat. Sie hat ihre Wurzeln in der Psychoanalyse und der Hypnose und verfügt über ein eigenes Modell von Dissoziation.

Für die EST besteht die Persönlichkeit aus Ich-Zuständen, sogenannten Ego-States, die aus der Interaktion mit der Umwelt entstehen, um das Leben zu meistern. Jeder Ich-Zustand hat eine ihm eigene Selbst- und Weltsicht und ist Ausdruck einer Beziehungs- und Entwicklungserfahrung. Damit zeigt ein Ich- Zustand auch charakteristische Muster in der Wahrnehmung, im körperlichen Ausdruck und im Beziehungsverhalten. Wenn Menschen im Zuge ihrer Auseinandersetzung mit der Umwelt zum Schutz der Psyche etwa sehr starre Grenzen ziehen müssen oder wenn Uneinigkeiten, Mangel an Kooperation oder gar Amnesien zwischen den Ich-Zuständen auftreten, kann eine solche, zuerst sinnvolle Lösung auf die Dauer mehr oder weniger große Schwierigkeiten für das Individuum in seiner inneren und äußeren Interaktion mit sich bringen.
Ziel der Ego-State-Therapie
Das Ziel der Ego-State-Therapie ist daher zunächst die Erhöhung der Ko-Bewusstheit, das heißt, dass einzelne Ego-States und die Gesamtperson sich besser kennen lernen und wenn möglich nach und nach gegenseitig akzeptieren. Dieser Prozess kann fortschreiten bis zur unkomplizierten Kooperation oder der sogenannten Integration. Ich-Stärkung, Ressourcenaktivierung und Förderung von Resilienz sind hierfür unabdingbare Voraussetzungen.

Die Ego-State-Therapie ist in der Behandlung posttraumatischer wie vieler anderer psychischer und psychosomatischer Störungen sehr hilfreich. Sie fördert Selbstentwicklung, Selbstfürsorge und -management und ist gut vermittelbar.
Stacks Image 167

Susanne Leutner & Elfie Cronauer, Diplom-Psychologinnen

Wir unterrichten die Ego-State-Therapie basierend auf unserer humanistischen und klientenzentrierten Haltung, achtsam, respektvoll und transparent, die Ressourcen und das Wachstum von Menschen fördernd. Das Erleben und die Erfahrungen des Einzelnen stehen im Vordergrund und nicht die Anwendung einer Methode um ihrer selbst willen. Eine maßgeschneiderte Behandlung zu fördern, die auch die Kombination verschiedener Zugänge und Behandlungsmethoden nutzt, ist unser Bestreben und zentraler Bestandteil unseres Unterrichtens.

Dort wo Resonanz entsteht und wir Beziehungsprozesse feinfühlig wahrnehmen, bildet sich gemeinsames Wachstum heraus, mit unseren Kolleg_innen genauso wie mit unseren Klient_innen. So öffnet sich für jede Teilnehmer_in und für uns ein gemeinsamer Raum im Dienste der Heilung. Unsere therapeutische Arbeit macht uns Spaß, ebenso haben wir großes Interesse und Freude am Lehren, am Austausch mit Kolleg_innen und daran, unsere Erfahrung und unser Wissen transparent vom Therapieraum in in den Seminarraum zu bringen.
Im Herbst 2008 wurden wir von Maggie Phillips und Claire Frederick gefragt, ob wir in Deutschland Ego-State-Therapie unterrichten möchten. Das haben wir natürlich gerne bejaht! Zu dem Zeitpunkt hatten wir uns schon seit fünf Jahren begeistert und intensiv mit dem Verfahren auseinander gesetzt. Wir haben uns weiter zu Supervisorinnen und Trainerinnen ausbilden lassen, waren Gründungsmitglieder der Ego-State AG Deutschland und von Beginn an beim internationalen Dachverband, EST-I dabei.

Traumatherapie-Kompass

Buchcover Traumatherapie-Kompass
Dass Traumatherapie leider immer weiter bitter nötig ist, erfahren wir gerade wieder eindringlich. Zu unserer Arbeit mit den Menschen, die persönliche Gewalt überstehen und unsere Hilfe suchen, kommt weiteres hinzu: Dieses Jahr müssen wir hier im Rheinland nicht nur, wie leider überall, irgendwie klar kommen mit der Pandemie - auch die Folgen der Flutkatastrophe werden noch lange spürbar sein und unserer professionellen Aufmerksamkeit bedürfen. Mit unserem Buch möchten wir die Sammlung bestehender Ideen und Herangehensweisen bereichern und vor allem dabei helfen, Überblick und Orientierung zu schaffen.

Traumatisierte Menschen in Therapie und Beratung bestmöglich zu behandeln und bei der Vielzahl von Strategien und Interventionen Wege für jede einzelne Person zu finden, ist nicht leicht. Die Autorinnen ermutigen rund um die Ego- State-Therapie zum eigenen Stil und schaffen Orientierung im Begegnungsprozess.
PDF Bestellformular
Beim Verlag bestellen
Aus dem Vorwort von Wolfgang Wöller:
"Mit Hilfe … kreativer Verfahrenskombinationen und einer konsequenten Beziehungsarbeit ist es möglich, die Konfrontation mit traumatischen Erinnerungen so sicher und schonend zu gestalten, dass sie früher als bisher im Therapieprozess einsetzen kann. Auch schwer traumatisierte Patientinnen mit strukturellen dissoziativen Störungen, deren Behandlung vielen Therapeut*innen noch immer als zu herausfordernd gilt, lassen sich so wirksam behandeln.
Das Buch enthält eine Fülle praktischer Vorschläge und Anleitungen, wobei der besondere Akzent auf der Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen liegt und der Integration von EMDR in andere Verfahren liegt. Auf jeder Seite des Buches spürt man die langjährige Erfahrung der Autorinnen in der Behandlung komplex traumatisierter Patient*innen und die Wertschätzung, die sie ihnen entgegenbringen. Dem wertvollen Buch sei eine breite Rezeption gewünscht."


Leutner/Cronauer: Traumatherapie-Kompass. Begegnung, Prozess und Selbstentwicklung in der Therapie mit Persönlichkeitsanteilen, V&R